IB
Projektlaufzeit: 01.08.2017 - 31.08.2018
Projektbeschreibung
Im Zuge von Prozessen der Internationalisierung, Globalisierung und Transnationalisierung ist weltweit insbesondere seit 1945 ein internationaler Bildungsmarkt entstanden, auf dem divergierende Anbieter aktiv sind, deren Spektrum über die Entwicklung und Organisation von Curricula und Unterrichtsmaterialien bis hin zur Beratung und Zertifizierung von Schulen reicht. Einer der ältesten und profiliertesten Anbieter von weltweit zugänglichen Bildungsangeboten ist die International Baccalaureate Organisation (IBO), welche mit der Entwicklung des International Baccalaureate (IB) und den dazugehörigen Bildungsgängen erstmals ein transnationales Curriculum geschaffen hat, das weder aus einem nationalen Bildungswesen hervorgegangen ist noch auf einem internationalen Abkommen basiert. Die mit den IB-Curricula einhergehenden Bildungs- und Erziehungsziele sind von reformpädagogischen Vorstellungen sowie den Auffassungen der internationalen Erziehung und des globalen Lernens geprägt. 2017 offerierten weltweit 4.775 Schulen in 143 Ländern das IB. In Deutschland kann das IB derzeit an insgesamt 78 Schulen erworben werden, von denen sich 28 in staatlicher Trägerschaft befinden.
Basierend auf der Erkenntnis eines Mangels an empirischen Untersuchungen, die die Verankerung des IBs auf der Ebene der Einzelschule fokussieren, zielt das Projekt „Voraussetzungen und Umsetzung des Internationalen Baccalaureates in Deutschland – eine Fallstudie an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen“ darauf, Prozesse der Einbindung des IB auf der Ebene der Einzelschule heraus zu arbeiten und zu analysieren. Neben den Fragen nach der Verankerung des IB unter den Angeboten der Schule, der wechselseitigen Anerkennung von Leistungen von IB und dem nationalen Curriculum wird es auch um Besonderheiten, Stärken und Schwächen des IB aus Sicht der unterschiedlichen Akteure gehen. Im Rahmen des Projektes werden deshalb divergierende Personengruppen (Schulkoordinator/in; Schulleiter/in; IB beteiligte und nicht beteiligte Lehrkräfte; Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern) in Form von qualitativen Interviews, Gruppendiskussion sowie mittels eines Fragebogens befragt.
Förderung
Reinhard Mohn Stiftung